Machen HM-Funkkomponenten gefährlichen Elektrosmog?

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sambasamba
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Machen HM-Funkkomponenten gefährlichen Elektrosmog?

Beitrag von sambasamba » 19.12.2009, 20:54

Wievel Leistung die kleinen Senderchen machen wissen wir ja nicht genau und ELV fragen kann ich jetzt gerade nicht, aber wir schätzen mal.
Die LI-Batterien haben 3V, 100mAh, das sind 0,3 Wattstunden (Wh). Ne Batterie reicht 3 Jahre, also verbraten wir 0,1Wh/Jahr.
Für die gesamte Schaltung einschließlich CPU und manchmal blinkender LEDs. Sagen wir mal 30% der Energie würde als Hochfrequenz abgestrahlt, dann würden wir 0.03Wh/Jahr abstrahlen. In Wirklichkeit ist es noch viel weniger, denn vermutlich hat schon der Sendebaustein höchstens 30% Wirkungsgrad, und die Antenne ist auch nicht ideal.

OK, jetzt telefonieren wir mal mit dem Handy.
Handys machen bis zu 1 Watt HF Ausgangsleistung. Sagen wir mal wir wohnen in einem gut versorgten Gebiet, dann regelt das Handy auf 100mW Output zurück.
1 Stunde telefonieren wären 0.1Wh, und 20Min. telefonieren wären also 0,03 Wh abgestrahlte Energie.

20Min. telefonieren erzeugt also soviel Hochfrequenz-Energie wie ein HM-Sender im Jahr.

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Jetzt kann man einwenden, ja, ich hab nur EIN Handy... aber im ganzen Haus WIMMELT es nur so von HM Funkkomponenten!
Stimmt, aber schaun wir mal.

Annahme: die Antennen sind Isotropstrahler, haben also Rundstrahlcharakteristik.
Dann sinkt die empfangene Leistungsdichte mit dem Quadrat des Abstands zum Sender (Kugeloberfläche ist quadratisch zum Radius).

Das Handy hab ich am Ohr. Da absorbiert mein Kopf vielleicht 10% der abgestrahlten Leistung, der Rest geht nach hinten/oben/unten weg.

Wie siehts bei der HM aus?
Nehmen wir einmal an, ein Funkschalter am Bett wäre auch fast am Ohr, und ich würde 24h/Tag im Bett liegen. OK, also auch 10% der Leistung in den Kopf.
..und das wars. Alle anderen Sender/Aktoren in größerer Entfernung fallen nicht ins Gewicht.

Sooo?
Ja, denn die von einem Funkaktor beleuchtete Fläche in 5m Entfernung beträgt 4*pi*r_hoch2, etwa 300 qm.
Mein Kopf hat eine Querschnittsfläche von (0.3m*0.3m) ~ 0,1 qm.
Also wird von der abgestrahlen Leistung des Funkaktors in 5m Entfernung nur noch 1/3000 von meinem Kopf absorbiert.
Selbst wenn ein Funkaktor nur 50cm entfernt ist, wird nur etwa 1/30 der abgestrahlten Leistung von meinem Kopf absorbiert.
Wir können also alle entfernteren Aktoren vernachlässigen.

In Wirklichkeit ist die Bilanz noch viel besser, weil die genannten Zahlen natürlich im FREIFELD gelten. Im Gebäude wird die Strahlung durch Wände, Möbel usw. blitzschnell um mehrere Größenordnungen (also Faktor 10 bis 1000 oder noch mehr) gedämpft. Außerdem hab ich keine 24h einem HM-Aktor oder eine Funk-FB am Ohr.

Also es bleibt dabei:
20min. mit dem Handy telefonieren erzeugt etwa soviel HF in meinem Kopf wie alle verbauten HM-Komponenten in einem Jahr.
Wenn ich 10 Std. in 1m Entfernung zu einem stehe der mit dem Handy telefoniert dann hab ich soviel HF-Energie abbekommen wie von meiner HM in einem Jahr (selber nachrechnen).

--
Wer das mit dem quadratischen Zusammenhang zwischen Abstand und Leistungsdichte verstanden hat wird auch den Kopf schütteln, warum manche Gemeinderäte GSM-Repeater 'wegen der gefährlichen Strahlung' verbieten wollen.
Ohne 'Funkmast' ist der Versorgung schlecht (denn sonst würde ja keiner vorgeschlagen werden). Die Handys gleichen das soweit möglich durch Erhöhung der Sendeleistung aus. Direkt an meinem Kopf!
Mit Funkmast in 100m Entfernung ist die Versorgung super... die Handys 'sehen' den Mast und senden mit kleinstmöglicher Leistung. Die Mehrbelastung durch den nun auch sendenden Funkmast in 100m Entfernung ist 1 Millionstel mal kleiner als die Strahlung des Handys 10cm vom Kopf entfernt.

Volkmar
Zuletzt geändert von sambasamba am 05.01.2010, 23:39, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Machen HM-Funkkomponenten gefährlichen Elektrosmog?

Beitrag von TRK68 » 19.12.2009, 21:54

Sag' ich schon immer, wer sich 24 Stunden im Bett rumrollt und nicht aufsteht, lebt ungesund.

Smile TRK68

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Zauberlehrling
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Re: Machen HM-Funkkomponenten gefährlichen Elektrosmog?

Beitrag von Zauberlehrling » 20.12.2009, 21:44

Danke für die Arbeit das Posting zu schreiben :)

Grüße
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Grüße
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Wenn der Ansatz bereits falsch ist, führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis;
Nur Unlogik kann dann noch helfen, wenigstens zufällig richtig zu liegen!

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sambasamba
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Machen HM-Funkkomponenten gefährlichen Elektrosmog?

Beitrag von sambasamba » 06.12.2010, 19:42

Zum Thema hier noch ein vergnüglicher Artikel aus einer Fachzeitschrift für Amateurfunk.

Bevor einer fragt, die Erlaubnis ihn hier zu veröffentlichen habe ich (natürlich), wer hinguckt erkennt auch daß es kein Scan ist.

V.
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Müller_Magnet-Krebs.pdf
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