Starter Fragen

[Xerabo]

Hallo,

wir bauen gerade mit Viebrock ein EFH.
Ich würde gerne nach Fertigstellung so nach und nach eine Hausautomatisierung "lite" nachrüsten.
Mittlerweile habe ich mich über einige Systeme/Produktlinien informiert - über KNX und Synco Living bis jetzt zu Homematic.

Ich bitte Euch mir mal bei Grundsätzlichem weiterzuhelfen:

Ich möchte gerne auf eine aufwendige Verkabelung ala KNX verzichten und lieber auf ein Funksystem setzen. Da müsste ich bei Homematic ja richtig sein, oder?

Folgendes möchte ich gerne vorrangig realisieren:
1. Wir haben 19 elektr. Rollläden von Somfy. Die möchte ich gerne umrüsten, so dass sie per Funk (in Gruppen) und per Schalter steuerbar sind. Gerne auch eine Regelung mit Sonneneinstahlung/Temperatur geregelt, wenn möglich und sinnvoll.
2. Ich möchte gerne im Wohn-/Esszimmer die drei Deckenauslässe sowie eine Lampe an einer schaltbaren Steckdose und evtl. weitere Lampen an Steckdosen per Funk komfortabel steuern können. Mit UP-Dimmer! -> Gibt es da geeignete UP-Dimmer?
3. Alles möchte ich gerne via iPhone/iPad zuverlässig steuern können mit hohem WAF. *g
4. Weiteres wird sich sicherlich ergeben mit der Zeit ... ich bin begeisterungsfähig.

Kann ich das mit Homematic ohne Probleme darstellen?
Muss ich unseren Elektriker jetzt auf irgendwelche Besonderheiten hinweisen? Muss irgendwas spezielles beachtet werden bei der "normalen" Elektroinstallation?
Wofür brauche ich diese Homematic Hutschienen-Teile? Dafür brauche ich dann auch wieder eine spezielle Verkabelung der Schalter/Stecker etc.?

Vielen Dank für Eure Hilfe
Chris

[berndes]

1. Wir haben 19 elektr. Rollläden von Somfy. Die möchte ich gerne umrüsten, so dass sie per Funk (in Gruppen) und per Schalter steuerbar sind. Gerne auch eine Regelung mit Sonneneinstahlung/Temperatur geregelt, wenn möglich und sinnvoll.

Das sollte kein Problem darstellen. Du solltest Aber Rolladentaster (mit Verriegelung um gleichzeitigs Betätigen von Hoch und Runter zu verhindern)verbauen. Bis zur Umrüstung auf HM kannst Du bei den meisten Schalterprogrammen die Federn entfernen um Sie als Schalter zu benutzen. Am besten klebst Du die Federn dann mit Tesa hinter die Schalter, das beugt größeren Suchaktionen vor.

2. Ich möchte gerne im Wohn-/Esszimmer die drei Deckenauslässe sowie eine Lampe an einer schaltbaren Steckdose und evtl. weitere Lampen an Steckdosen per Funk komfortabel steuern können. Mit UP-Dimmer! -> Gibt es da geeignete UP-Dimmer?

Wenn ich richtig informiert bin, gibt es nur "Zwischendeckendimmer" bin mir aber nicht sicher. Wenn man aber von voreherein die Umrüstung im Auge hat, kann man da bestimmt was planen.

3. Alles möchte ich gerne via iPhone/iPad zuverlässig steuern können mit hohem WAF. *g

Dafür gibts ne App wird sogar in der iPhone Werbung gezeigt

Muss ich unseren Elektriker jetzt auf irgendwelche Besonderheiten hinweisen? Muss irgendwas spezielles beachtet werden bei der "normalen" Elektroinstallation?

Lass überall tiefe Schalterdosen verbauen, da kriegst Du in der Regel noch einen Aktor rein. Und ich bin Fan von "Abzweigdosenfreien" Häusern also alles unter den Schaltern oder in der Verteilung verdrahtet - so muss an nie an die Tapeten

.. so das war mein Quark dazu..


Gruß
Berndes

[berndes]

Hab gerade gelesen, dass ein UP Dimmer demnächst verfügbar ist:
http://www.homematic-inside.de/index.ph ... tem_id=219

Gruß
Berndes

[Herbert_Testmann]

Wenn bestimmte Rolläden immer in Gruppen fahren sollen, gibt es dazu Koppelrelais, die dafür sorgen, dass nicht gleichzeitig verschiedene Befehle an den Motoren ankommen. Die kann man auch schon jetzt nutzen, um 3 Rollläden mit einem Taster hoch / runter zu fahren. Später braucht es dann nur einen Aktor. Allerdings sollte man sich das gut überlegen, ob nicht doch mal ein Fenster solo bedient werden soll.

Grundsätzlich sollte an allen Schaltstellen, wo später evtl.ein Aktor rein kommt immer Phase, Null, PE zur Verfügung stehen. Und sei es von der Steckdose nebenan. Das ist ja bei Lichtschaltern nicht unbedingt notwendig, die UP Aktoren brauchen aber den Nullleiter für die eigene Stromversorgung.

Zu überlegen wäre evtl. , ob nicht wenigstens ein Teil der Installation so aufgebaut wird, dass alle Kabel in der Verteilung enden und dort geklemmt und geschaltet werden.Das erleichtert später das automatisieren. In den Zimmern grundsätzlich getrennte Stromkreise für Steckdosen (gern auch mehrere) und für Licht. Wenn man später an einer Steckdose baut,ist Licht hilfreich:) Und Steckdosen lassen sich getrennt schalten.

Wie hier schon öfter erwähnt, ist Funk eigentlich etwas zum Nachrüsten, oder für seehr ungünstige bauliche Gegebenheiten. Du musst bedenken, dass Funk nicht immer 100% funktioniert und das bestimmte Sensoren und Aktoren mit Batterien betrieben werden. Die halten zwar lange, aber nicht ewig.
Bei einem Neubau bietet es sich doch auf jeden Fall an, so viele Komponenten wie möglich über Draht zu verbinden. Kabel müssen ohnehin gezogen werden und der Materialpreis für einige hundert Meter Steuerkabel fallen bei so einem Objekt nicht ins Gewicht.

Das Ganze setzt allerdings voraus, dass der Bauherr sich JETZT mal hinsetzt und ein wenig in die Zukunft denkt, wie denn später das Konzept der Haussteuerung aussehen soll.
Die CCU braucht einen Netzwerkanschluss, 230V, evtl. den RS485 Bus und sollte nicht in der Nähe anderer Funkkomponenten hängen.

Ach ja, dann wäre da noch das Kabel für den Regensensor (auf dem Dach) und die Markiesensteuerung an der Terasse.

[Onthefly]

Ich kann mich Herbert nur anschliessen. Bei einem Neubau ist eine Haus-Automatisierung per Kabelgebundene Komponenten die vernünftigere Lösung. Ich kann mir schon vorstellen dass bei einem Neubau jeder ungeplante Cent einer zu viel ist aber man braucht nicht ein Vermögen um eine Gute Basis für spätere Erweiterungen zu schaffen.

Mein Vorschlag daher:
- Die Elektroinstallation wird für eine Bussteuerung ausgelegt und vorbereitet. Eine Automatisierung per Kabel ist nahezu unabhängig vom eingesetzten System. Damit hast du die Freiheit des Systemauswahls!
- Die Lichttaster werden per Steuerkabel (gerne auch das grüne EIB Kabel) angeschlossen.
- Alle Verbraucher direkt von der Verteilung verkabelt. Das könnte auch für Rollläden zutreffen wenn man sie über die wired Komponenten steuern möchte. Ansonsten in Fensternähe verfügbare UP Dosen samt 230VAC Anschluss für Funkkomponenten.
- Man kann von Anfang an Licht über die HM Wired Komponenten steuern selbst wenn man nichts wirklich automatisiert. Je nach Objektgröße ist man mit 250 Euro für zwei 12/7 Aktoren dabei. Später CCU und Bus anschliessen und Freude haben.
- Überall tiefe UP Dosen einbauen lassen. Somit ist ein nachrüsten mittels UP Schalt- bzw. Dimmaktoren möglich.
- Man könnte sich noch überlegen zusätzliche Leerrohre zu ziehen die in Zukunft dann verwendet werden können.

Gruß,
OTF

[Xerabo]

Hallo,

vielen Dank für die Antworten und eure Tipps.

Ok, bzgl. ich habe verstanden, dass ein Steuerkabel zu empfehlen ist.

-> Was für ein Kabel muss da verlegt werden? Ein grünes EIB-Kabel oder hat HM ein eigenes Kabel?
-> Was bedeutet "RS485"?
-> Kann das Kabel im gleichen Schlitz mit Strom verlegt werden? Ich bezweifle, dass der Eli alles in Leerrohren verlegt. Das grüne EIB-Kabel kann doch so verlegt werden, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
-> Wird das Steuerkabel pro Haus (Ring) oder pro Raum (Baum) oder pro "Dose" (Steckdose, Schalter, Rollladen) (Stern) verlegt?
-> Muss das Steuerkabel zu jeder Steckdose oder nur zu den Schaltern?
-> Verbraucher = Steckdosen und Rollladenmotoren?
-> Was sind 12/7 Aktoren?

Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte ich

a) möglichst überall tiefe UP-Dosen einbauen lassen
b) ein Steuerkabel verlegen lassen
c) den Schaltkasten etwas größer planen, damit dort noch die div. Hutschienen-Teile reinpassen.

Richtig?

Vielen Dank für Eure Hilfe.
Christian

[Herbert_Testmann]

-> Was für ein Kabel muss da verlegt werden? Ein grünes EIB-Kabel oder hat HM ein eigenes Kabel?

HM hat kein eigenes Kabel. Schau mal in die Doku zur CCU. Ein Kabel, wo die Daten übertragen werden und noch 2 Adern für die Betriebsspannung drin sind , ist ok. Das sollte der Elektriker aber wissen. Sieh nach bei Wikipedia.

-> Was bedeutet "RS485"?

Das ist die Bezeichnung für eine serielle Schnittstelle. Im Gegensatz zur bekannten PC Schnittstelle RS232 (com 1, com 2, ...) werden die Daten symmetrisch übertragen und es ist ein Bussystem, wo jedes Gerät eine Adresse hat. Deshalb kann das Kabel viel länger sein und es ist störsicherer.

-> Kann das Kabel im gleichen Schlitz mit Strom verlegt werden? Ich bezweifle, dass der Eli alles in Leerrohren verlegt. Das grüne EIB-Kabel kann doch so verlegt werden, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

Das weiss Dein Elektriker. Hier im Forum hatte jemand geschrieben "ja"

-> Wird das Steuerkabel pro Haus (Ring) oder pro Raum (Baum) oder pro "Dose" (Steckdose, Schalter, Rollladen) (Stern) verlegt?

Eigentlich ist es ein durchgehendes Ring kabel, dass an der CCU beginnt und nachdem es bei allen Geräten vorbei gekommen ist am Ende mit einem Abschlußwiederstand endet. Praktische Erfahrungen habe ich nicht, aber andere Forumteilnehmer sollten da mehr zu sagen können.

-> Muss das Steuerkabel zu jeder Steckdose oder nur zu den Schaltern?

Überall dort hin, wo Du eine HM Komponente einbauen willst. Soll eine Steckdose nicht lokal geschaltet werden, braucht sie auch keinen Aktor.
Da alle Kabel in der Verteilung enden, kann man eine Steckdose ja dann dort schalten oder dimmen.

-> Was sind 12/7 Aktoren?

IMHO eine Hutschinenkomponente mit 12 Ausgängen und 7 Eingängen. Sieh mal in der Liste der verfügbaren Komponenten nach.

Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte ich

a) möglichst überall tiefe UP-Dosen einbauen lassen
b) ein Steuerkabel verlegen lassen
c) den Schaltkasten etwas größer planen, damit dort noch die div. Hutschienen-Teile reinpassen.

Richtig? Ja