Marcus hat geschrieben:Ich möchte dieses Jahr bauen und bin auf der Suche nach Hausautomation und lese hier daher fleißig mit, welche Probleme es ggf. mit HomeMatic gibt oder was man von vorn herein beachten sollte (ich denke, eine Bus-Verkabelung kommt aufgrund der Kosten und Unflexibilität gegenüber Funk nicht in Frage).
anli hat geschrieben:Gerade bei einem Neubau ist man doch sehr flexibel!? Du kannst noch überall Kabel hinziehen. Bei Homematic werden genau zwei Drähte benötigt. Die Kosten sind nahezu identisch.
Bei einem Neubau würde ich versuchen, so viel wie möglich über Kabel/Bus zu machen und überall dorthin, wo ich jetzt noch nicht (wegen Kosten) aber eventuell später etwas nachrüsten möchte (zum Beispiel E-Rolladen), ebenfalls Kabel hinziehen.
Die Funklösung ist super zum Nachrüsten (habe ich ja selbst gemacht), aber Kabel ist noch einmal betriebssicherer.
Marcus hat geschrieben:Ok, Gespräch mit dem Elektriker steht noch aus, aber ich denke vor allem die Kosten sprechen dagegen.
Und mit unflexibel meine ich, dass ich bei Bus-Verkabelung schon jetzt sehr gut überlegen muss, wo ich etwas schalten / senden will, oder nicht? Wo kein Bus-Kabel liegt, da auch kein Schalter / Aktor, oder nicht? (mal abgesehen davon, dass man das bei HM ja "mischen" könnte)
Ist es richtig, dass die wired Schalter / Aktoren auch direkt gekoppelt werden können? D.h. wenn ich Taster 1 mit Aktor 1 koppel kann ich auch nach nem Stromausfall und ohne Zentrale steuern?
Achja, wieso 2 Drähte? Meinst Du Strom + Bus? Oder nur für den Bus? Weil der hat doch 4 Adern, oder nicht?
Herbert_Testmann hat geschrieben:Aller vorher planbaren Komponenten mit Wired Modulen anschließen. Funk nur zum Nachrüsten, oder bei Änderungen. HF ist kein Klingeldraht, Funk kann funktionieren, muss aber nicht.
Ich sehe nicht, wo bei einem Neubau die wesentlich höheren Kosten entstehen, wenn wired Module benutzt werden.
Da Du beim Neubau die Verkabelung so planst, dass alle Einzelkabel in der Unterverteilung enden und dort je nach Wunsch verbunden werden, sind Funkaktoren ohnehin Quatsch. Die Hutschienenteile sind direkt nebeneinander in einem Blechschrank. Was soll da Funk?
anli hat geschrieben:Der Bus ist ein Zweidraht-Bus. Du kannst Wired-Aktoren mit Wired-Aktoren und Funk-Aktoren mit Funk-Aktoren direkt verknüpfen.
Die Verkabelung/Elektrik ist, wenn konventionell gemacht, das günstigste an der ganzen Hütte, selbst der Garten wird teurer. Bei einer normalen Hütte kostet das so zwischen 5000 bis 8000 Euro. Buskabel kann normales Ethernet- oder ISDN-Kabel sein, ist daher auch nicht teuer. Unterverteilung heißt: Normalerweise macht man je Geschoss eine kleine Verteilung, in die die Kabel dann sternförmig zusammenlaufen, dann müssen zum Beispiel die Kabel aus dem OG nicht alle in die Verteilung im EG gezogen werden sondern in die Unterverteilung im OG und von dort geht dann ein Buskabel in die EG-Verteilung. Das spart ein paar Meter Stromkabel.
Ich habe bei mir drei Unterverteilungen: EG, OG und Garage/Garten (Bewässerungssteuerung).
Herbert_Testmann hat geschrieben:Bei der "normalen e-Verteilung" geht ein Kabel vom Leitungsschutzschalter (Sicherung) zur ersten Steckdose im Raum von dort zur nächsten von dort zur nächsten ... Also pro Stromkreis und Raum ein Kabel.
Bei einer Lampe geht das Kabel zum Schalter (damit dort gleich eine Steckdose mit eingebaut werden kann und damit Null / PE für Deinen späteren HM Aktor vorhanden sind ) und nach dem Schalter weiter zur Lampe.
Bei der Stern förmigen Verkabelung geht ein Kabel von der Verteilung (Sicherungskasten) zum Schalter. Ein zweites Kabel zur Lampe. Ein drittes Kabel zur Steckdose. Jetzt kannst Du jeder Zeit später durch umklemmen in der Verteilung entscheiden, ob der Schalter die Lampe oder die Steckdose schalten soll. Das hat erst mal gar nichts mit HM zu tun und ist eine grundsätzliche Entscheidung von Kosten / Nutzen / Flexibilität.
Dann kann man zum Schalter mehr als 3 Adern verlegen und so die Steckdose unter dem Schalter an eine andere Sicherung hängen oder die Steckdose schalten oder später einen doppelten Schalter einbauen oder ...
Zu Doppelsteckdosen in Zimmer / Küche kann man 3 Adern legen, oder mehr Adern. Entweder ein Stromkreis für beide Dosen, oder flexibel getrennt. Eine Dose Dauerspannung, eine Dose schaltbar.
Das kann man(n) dann so weit treiben, wie man(n) möchte und Frau die Kosten mit trägt.
Das alles kann teilweise erst einmal konventionell geklemmt werden und nur ein Teil über Homematic.
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Wenn alle Kabel in der Verteilung an kommen, dann werden dort die Taster auf die Eingämge von HM Modulen gelegt und die Steckdosen / Lampen auf die Aktoren. Solche Sachen wir Herdanschlu, Waschmaschiene, Trockener natürlich nicht.
Und da war das böse Wort ja grade "Taster"
Bei konventioneller Elektrik kommen überall Schalter rein, oder Taster mit Relais in der Verteilung. Ein mal drücken an, noch mal drücken aus.
Das ist schon mal eine Grundsatzentscheidung.
Buskabel ... wie oben schon beschrieben, kann das ein Cat 6 Kabel sein. Da geht dann auch noch die Stromversorgung für eine (selbst eingebaute) LED im Schalter drüber. Für die Busverkabelung einen eigenen Bereich in der Verteilung reservieren, oder gleich einen extra Kasten.
Buskabel muessen nur da hin, wo evtl. mal ein Aktor sein soll. Rollladen z.B.
Wenn die ganzen Aktoren in der Verteilung sitzen, weil dort geschaltet wird und dann das 230V Kabel zum Verbraucher geht, braucht nicht überall hin der Bus zu liegen.
Ein 24V Netzteil brauchst Du ohnehin, wenn Du wired Module benutzt.
Cat 6 Kabel für Internet, Telefon von einer zentralen Stelle in jeden Raum nicht vergessen. Ist später immer zu wenig.
Koax Kabel für Kabel oder Sat TV von einer zentralen Stelle in jeden Raum legen.
Und was mir zu Funk noch einfällt ... wer will schon die Batterien wechseln und bei jeder Änderung der Konfiguration die Anlerntaste drücken, wenn es auch ohne geht. Die Batterien halten zwar lange, aber nicht ewig. Und Aktoren, die nur mit Funk und Batt zu haben sind (Fenster, Heizung) musst Du auch noch so genug verbauen.